Modellprojekt
Individuelle Kanalspülung
Zielgröße des Landes Baden-Württemberg ist der ablagerungsfreie Kanal. Dieser Ansatz spricht gegen eine Aufweitung von Mischwasserkanälen und für eine Regenwasserbewirtschaftung im Entwässerungsgebiet bzw. -netz. Wesentliche betriebliche Aufgabe muss daher sein, Ablagerungen im Mischsystem zu vermeiden oder aber regelmäßig zu beseitigen. Mit dem derzeit fast ausschließlich angewandten Verfahren der Hochdruckreinigung ist dies nicht zu gewährleisten, da Reinigungsintervalle allein aus Kostengründen Monate oder sogar Jahre betragen.
Umsetzung
Der Einsatz der individuellen Kanalspülung ermöglicht eine quasi-kontinuierliche Reinigung von Kanalstrecken. Die dafür notwendigen Anlagen [Spülkammern, Spülschächte] müssen dafür allerdings an kritischen Punkten im Kanalnetz installiert und bedarfsorientiert betrieben werden. Umgesetzt wurde die individuelle Kanalspülung bei drei Kommunen jeweils im Rahmen von Entsiegelungsprogrammen.
Bei der individuellen Kanalspülung wird Regenwasser von Straßenflächen bzw. privaten Dach- und Hofflächen oberhalb einer zu reinigenden Kanalstrecke oder eines Beckenbereiches gespeichert. Durch die plötzliche Freigabe eines Teiles des Speicherinhaltes wird eine Spülwelle erzeugt, die in die zu reinigenden Abschnitte strömt. Dabei werden Ablagerungen durch den Wellenkopf remobilisiert und durch das nachfolgende Wasser weitergetragen mit positiven Auswirkungen auf den Kläranlagenbetrieb, den Gewässer-/Grundwasserschutz und die Lebensdauer der Kanalisation. Die Spülungen werden üblicherweise vor Regenereignissen ausgelöst. Die Größe des Speichers, die Spülwelle und das Spülvolumen sind auf die örtlichen Gegebenheiten und das gewünschte Reinigungsziel abzustimmen.
Weitere
Modellprojekte ...
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